John Green
„Margos Spuren“
aus dem Amerikanischen von Sophie Zeitz
Hanser Verlag, 2010
336 Seiten
Ab 14 Jahren
Inhalt:
Schon lange ist der schüchterne achtzehnjährige Quentin in das gleichaltrige Nachbarmädchen Margo verliebt. Margo ist eine ziemlich exaltierte Persönlichkeit, hübsch, bei Mitschülern beliebt, nicht nur wegen ihrer ziemlich schrägen Ideen, die sie auch in die Praxis umsetzt. So viel Kraft, Energie hemmt Quentin, seine Gefühle Margo einzugestehen. Eines Nachts steht Margo vor seinem Fenster und überredet ihn, sie auf einer Rachetour zu begleiten. Quentin sieht in seiner Begleitung, die ihn einige Überwindung kostet, eine Chance sich Margo zu nähern. Als er sich am nächsten Tag darauf freut, mit Margo noch einmal die abenteuerliche Nacht zu besprechen, ist sie spurlos verschwunden. Da sie schon öfter ausgerissen ist, ist die Sorge erst einmal nicht so groß. Doch Quentin vermisst Margo sehr und macht sich auf die Suche. Seine Freunde Ben, Radar und Lacey unterstützen ihn bei seiner Suchaktion, für die sie alle über Grenzen gehen.
Rezension:
Das Buch nimmt einen von der ersten Seite gefangen, es wird temporeich und in einer frischen und jugendauthentischen Sprache erzählt. In der Handlungsmitte sackt der Spannungsbogen plötzlich ab und man hat das Gefühl, in Beschreibungen amerikanischer Schulabschlussfeiern festzustecken. Aber Green schafft es rechtzeitig der Handlung wieder eine überraschende Wendung zu geben und bis zum Schluss eine hohe Spannung zu halten.
Bertolt Brecht hat einmal gesagt: „Was tun Sie“, wurde Herr K, gefragt, „wenn Sie einen Menschen lieben?“ „Ich mache einen Entwurf von ihm“, sagte Herr K. „und sorge, dass er ihm ähnlich wird.“ „Wer? Der Entwurf?“ „Nein“, sagte Herr K., „der Mensch.“
Dieser Satz umfasst, worin es in diesem herrlich erfrischenden Buch geht, nämlich um Identitätssuche- und Fragen, von Bildern, die man sich von einem anderen Menschen macht, von Liebe, Überwindung und nicht zuletzt von Freundschaft. Diesen Autor sollte man im Auge behalten.
Sabine Hoß
Bewertung: