Kathi Roman
Illustriert von Aike Arndt
Landwirtschaftsverlag, 2008
80 Seiten, € 6,95
ab 8 Jahre
Inhalt:
Juliane, die Erzählerin der Geschichte und ihr Bruder Moritz verbringen ihre Weihnachtsferien bei ihren Großeltern auf dem Bauernhof. Die Katze Miezi hat Junge bekommen, doch die sind nirgends zu finden. Juliane und Moritz machen sich auf die Suche, denn sie wollen die Katzenjungen unbedingt vor ihrem Opa finden, der der Meinung ist, dass Septemberkatzen schon mickrig sind, Novemberkatzen es fast nie gibt und Dezemberkatzen erst recht nicht überleben. Mit originellen Ideen machen sich die beiden auf Katzenkinder-Spurensuche, schließlich möchte Juliane so gerne ein eigenes Haustier haben und was läge da näher als ein kleines Katzenkind.
Rezension:
Hätte eine befreundete Buchhändlerin mir nicht vor kurzem dieses Buch in die Hände gedrückt mit der Bitte es zu lesen, wäre es mir mit Sicherheit nie aufgefallen. Weder hätte mich das unglücklich ausgefallene Cover angesprochen, noch ist der Landwirtschaftsverlag gängig und bekannt im Kinder- und Jugendbuchbereich. Aber dieser Titel hat es verdient, seinen Platz hier zu finden. Schauplatz der Geschichte ist der Großelterliche Bauernhof der Geschwister Juliane und Moritz im Winter. Atmosphärisch dicht beschreibt Kathi Roman den Alltag in der Landwirtschaft, man riecht förmlich denn Stall, die Tiere, das Futter und die Kälte, ohne dass sie in eine romantische, verfälschende Bauernhofferiengeschichte verfällt. Es ist ein ruhiges Buch, ohne schnelle „Action“ und trotzdem spannend aufgebaut. Auf der Suche nach den Katzenkindern zeigen sich auch natürliche, rivalisierende Seiten der Geschwister. Mehr als einmal ärgert sich die ältere Juliane darüber, dass immer ihrem jüngeren Bruder die pfiffigen Ideen einfallen. Aber sie möchte so gerne ein eigenes Haustier haben, da folgt man so manch gewagtem Einfall des Bruders.
Warmherzig und mit viel Witz beschreibt die Autorin die unterschiedlichen Seiten der Kinder und ihre weitsichtige Gedankenwelt. „Rettung für das Katzenkind“ ist ein wunderbares Buch zum Vorlesen aber auch ein Genuss für geübte Erstleser.
Die Illustrationen im Buch sind besser gelungen als das Cover und unterstreichen durch ihren schwarz-weißen Stil die ruhige Ausstrahlung der Geschichte. Nach dieser gelungenen Wintergeschichte bleiben nur noch die Fragen, ob man sich auch auf weitere Abenteuer im Frühling, Sommer und Herbst freuen darf und diese den Weg zu einem entsprechenden Kinder- und Jugendbuchverlag finden? Ich würde es der Autorin wünschen.
Sabine Hoß
Bewertung: