Wintermädchen

Laurie Halse Anderson

Aus dem Amerikanischen übersetzt von Salah Naoura

Ravensburger, Herbst 2010

320 Seiten, € 16,95

ab 12 Jahre

 

 

40 Kilo.

Ich könnte sagen, dass ich nun glücklich bin, doch das wäre gelogen. Die Zahl spielt keine Rolle. Wenn ich es bis auf 32 Kilo runterschaffen würde, würde ich 29 wiegen wollen. Wenn ich 5 Kilo wöge, wäre ich erst zufrieden, wenn es 2,5 sind. Die einzige Zahl, die wirklich okay wäre, ist die Null. Null Kilo, null Leben, Konfektionsgröße null, Doppelnull- Abkommen, bei null anfangen. Null im Tennis nennt man love, also Liebe. Endlich geht mir ein Licht auf.

Wintermädchen- ein Buch, das von Magersucht handelt und den Schock eines Todes beschreibt. Ich habe erst wenige dieser Bücher gelesen, daher kann ich es nicht wirklich mit anderen vergleichen. Trotzdem kann ich sagen, dass die Verzweiflung, die Lia empfunden hat, mich gefesselt hat. Obwohl sie schon wegen zu wenigem Gewicht im Krankenhaus war, will sie nicht aufhören. Will das dünnste Mädchen der Schule werden, ohne zu wissen, dass sie das eigentlich wahrscheinlich schon ist. Doch wenn man erst mal drin ist, kommt man nicht mehr  so leicht raus. Die Magersucht hält einen gefangen, beschimpft, deprimiert, verhöhnt denjenigen, wenn er an Essen denkt. Das hat mich auch fasziniert. Vor allem die Form, in der die Autorin die Vorwürfe dargestellt hat, ist außergewöhnlich. Insgesamt fand ich, dass es zwar ein bisschen verwirrend war, doch dass das Problem mit der Magersucht gut und fantasievoll wiedergegeben ist.

Isabel, 14 Jahre

Ein Interview mit dem Übersetzer Salah Naoura findet Ihr hier:

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