Antonia Michaelis
Dressler, August 2009
352 Seiten, € 14,90
ab 10 Jahre
Ich hatte einen Freund, ich, Lasse Windström. Ich hatte einen Freund, der ging mit mir durch dick und dünn, durch Nacht und Tag, durch Feuer und Wasser. Aber nun liegt er mitten im Wald unter der Erde und er liegt noch nicht mal wirklich dort, denn in dieser Familie ist es wohl Tradition, leere Gräber zuzuschütten. Zuerst dachte ich jahrelang, meine Mutter wäre tot, dann dachte ich, mein Vater wäre tot, und nun, nun weiß ich, dass mein Freund tot ist. Mein Freund und Bruder.
Jenseits der Finsterbach-Brücke ist ein unheimliches, schauriges, gruseliges, spannendes, geheimnisvolles und hinterhältiges, aber auch fantasievolles, märchenhaftes, mitreißendes, wundervolles Buch. Vor allem aber ist es eines: Völlig gegensätzlich. Während bei Lasse auf dem Norderhof alles Friede, Freude, Eierkuchen ist und den Bullerbü – Geschichten von Astrid Lindgren ähnelt, gibt es bei Joern nur die harte Realität der Schwarzen Stadt. Das alles wird von Lasse, der Hauptfigur, wunderbar mitreißend erzählt, die nach und nach herausfindet, was jede Person der Geschichte zu verbergen scheint. Die Charaktere der Rollen sind eigentlich ganz normal, doch durch ihre Geheimnisse werden sie interessanter. Daher erinnert das Ganze teilweise auch an einen Krimi, der durchaus nicht nur etwas für Mädchen ist! Doch wie bei den vorherigen Erfolgsromanen von Antonia Michaelis findet alles -kurz vor dem Ende – noch eine unvorhersehbare Wendung, und plötzlich passt alles zusammen. Nach „Die Nacht der gefangenen Träume“ und „Wenn der Windmann kommt“ ist „Jenseits der Finsterbach-Brücke “ der dritte Roman von Antonia Michaelis, den es sich wirklich lohnt zu „verschlingen“! Ich freue mich auf den Nächsten!!!
Isabel, 14 Jahre