Herausgegeben von Jens Sparschuh
Illustrationen von Susanne Straßer
Tulipan, August 2012
224 Seiten, € 24,95
ab 5 Jahre
Fast jeder von uns kann sich an herrlich komische Gedichte, Abzählreime oder Limericks aus seiner Kindheit erinnern. Im Laufe des Älterwerdens wird jedoch eine diffuse Schwellenangst bemerkbar, einen Gedichtband zur Hand zu nehmen. Wer Kinder hat, dem begegnet der Verskunst zumindest bei Schlafliedern und in der Krabbelpoesie wieder. Dabei gibt es in den bekannten und neuen Unsinnsgedichten wie auch in den sinnlichen mit viel Humor ein kleines Stück Weisheit zu entdecken.Eine wunderbare, vielfältige Schatzkiste an herrlich lustigen aber auch ernsten und nachdenklich machenden Gedichten hat Jens Sparschuh zusammengetragen. Er hat befreundete Dichterkollegen um Beiträge gebeten und das Echo war enorm. So hat sich eine wunderbare Sammlung von Nonsensgedichten ergeben, die sich von kurz bis lang in ihrer Kunst präsentieren. Quer durch die Jahrhunderte entdeckt man Goethe, Heine, Morgenstern, Hans Gernhardt, Eugen Roth bis zu Frantz Wittkamp und Peter Hacks.
Es macht großen Spaß, alleine oder gemeinsam mit Kindern diese Verse zu entdecken und sich in den Sprachspielereien mit Witz und Leichtigkeit zu verlieren. Wer erinnert sich nicht an das Gedicht eines anonymen Verfassers „Dunkel war`s, der Mond schien helle, schneebedeckt die grüne Flur, als ein Wagen blitzeschnelle langsam um die Ecke fuhr…“ Unbekannter, aber kurz und treffend das Gedicht von der Zeit von Frantz Wittkamp.
Auch wenn der Buchhandel Gedichtbände und Poesie immer mit viel Überzeugungskunst an den Leser bringen muss, sollte es mit diesem erfrischenden und bunten Familienschatz leicht gelingen.
Susanne Straßer hat diese gesammelte Verskunst mit wunderschönen humorvollen und verspielten Bildern eine zusätzliche Note verliehen, die zum Weiterzählen bzw. Weiterdichten einladen.
Sabine Hoß
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