Katertag oder Was sagt der Knopf bei Nacht

Regina Dürig

Chicken House, Oktober 2011

112 Seiten, € 9,95

ab 14 Jahre

 

 

„Es tut mir leid“, hast du gesagt. „Es ist einiges ziemlich schief gelaufen in letzter Zeit. Wenn ich darf, möchte ich euch beweisen, wie viel ihr mir bedeutet. Ich will euch beweisen, dass ich damit aufhören, dass ich es schaffen kann. Ja ich habe mich falsch verhalten und das tut mir leid. Aber ab jetzt geht es wieder bergauf.“ Du hast den Alkohol weggeräumt und nur noch komischen japanischen Tee getrunken. Nach einigen Tagen haben wir dir geglaubt, dass du es ernst meinst. Hast du dir selbst geglaubt? Hast du wirklich geglaubt du würdest es schaffen? (Auszug aus dem Buch)

Diese Geschichte hat es trotz ihrer Kürze geschafft mich zu beeindrucken. Sie wird aus der Sicht eines Jungen erzählt, dessen Vater, als er seinen Job verliert, zu trinken anfängt und alkoholabhängig wird. Sie ist sehr eindringlich  und  fesselnd erzählt und lässt einen glauben, dieses Buch hätte wirklich dieser Junge verfasst. Er schildert die Geschehnisse sehr berührend und die Erinnerungen, von denen er immer wieder zwischendurch erzählt, lassen es noch mehr so wirken, als würde er an seinem Schreibtisch sitzen und einfach mal drauflosschreiben.

Trotzdem hat mir der Höhepunkt in diesem Buch gefehlt oder besser gesagt, die Spannung. Es gibt genug Szenen, in denen schreckliche Dinge passieren, die „Eunk“, der Vater, angerichtet hat, aber man ist letztendlich doch nur der Zuhörer einer Lebensgeschichte und nicht der Beobachter der Szenen. Dennoch wird klar, was Alkohol alles anrichten kann.

Insgesamt ein kurzes Buch, aber mit einer eindringlichen Botschaft, die einen beschäftigt und den Inhalt der Geschichte noch eine Weile nachhallen lässt.

Isabel, 16 Jahre

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