Michael Scott
Aus dem Amerikanischen von Ursula Höfker
cbj, Februar 2010
528 Seiten, € 18,95
ab 12 Jahre
Inhalt:
Gold und Silber, Josh und Sophie, sind wieder vereint. Zusammen mit ihren Eltern sind sie 10.000 Jahre in die Vergangenheit gereist. Hier auf der geheimnisvollen Insel Danu Talis sollen sie das Schicksal der beiden Welten erfüllen. Derweil kämpfen Nicholas und Perenelle Flamel in San Francisco des Heute gegen die Ungeheuer, die auf Alcatraz darauf warten, auf die Menschheit losgelassen zu werden. Gleichzeitig nimmt die Geschichte auch Dank Scathach, Johanna d’Orlean, Shakespeare, Virginia Dare, Dr. Dee und Machiavellie etc., die Scott den Protagonisten zur Seite gestellt hat, mächtig Fahrt auf. Und die eine oder andere interessante Wendung lässt den einen oder anderen Nebendarsteller in völlig neuem Licht erscheinen.
Um es vorweg zu nehmen: Für jeden Fan der Reihe ist der sechste Band ein Muss. Michael Scott bringt viele der losen Handlungsstränge, die er vor allem im vierten und fünften Band aufgebaut hat, jetzt zu einem würdigen Ende. Die Geschichte ist flüssig geschrieben, allerdings sind die häufigen Wechsel zwischen den Zeitebenen manchmal etwas anstrengend. Es ist dem Buch anzumerken, dass es für die Generation Video (um nicht zu sagen MTV) geschrieben wurde, denn wie im Videoschnitt soll durch die häufigen Wechsel Spannung und Dramatik vermittelt werden. Dies gelingt dem Autor auch weitestgehend. Dem älteren Leser, wie mir, sagt es jedoch nicht ganz so zu. So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass im Staccato der Ereignisse die Logik manchmal hinten an gestellt wird, aber dies ist bei dem Genre meines Erachtens auch nicht über zu bewerten. Auch kann ich mich an der einen oder anderen Stelle nicht des Eindrucks erwehren, dass der Autor einfach „fertig“ werden wollte. So sind manche entscheidenden Szenen sehr kurz und knackig geschrieben. Hier hätte die eine oder andere ausführlichere Beschreibung gut getan. Aber das sollte jeder Leser für sich herausfinden. Wer also wissen will, wie Sophie und Josh das Dilemma der Prophezeiung lösen, wer der geheimnisvolle Marethyu wirklich ist und ob es den Flamels und ihren Freunden gelingt, den Tod ein wenig länger hinzuhalten, sollte wieder eindringen, in die „Geheimnisse des Nicholas Flamel.“
Markus, 46 Jahre – Nicholas Flamel-Experte und Gastrezensent