Olaf Hintze
Susanne Krones
dtv, Februar 2014
360 Seiten, € 14,95
ab 14 Jahre
In dem Roman „Tonspur“ von Olaf Hinzuweisen und Susanne Krones geht es um einen jungen Mann, der versucht aus der damaligen DDR zu fliehen. Dabei macht er sich viele Gedanken darüber, was ihm zustoßen könnte und weicht zur Beruhigung oftmals in die Bücher aus, die er auf seinen Reisen gelesen hat.
Der Erzählstil dieses Romans ist sehr distanziert zu der handelnden Person, da man nur sehr wenig über diese erfährt. Auch über die Freunde des jungen Mannes, die oft namentlich erwähnt werden, werden nur Beschreibungen ihrer Handlung gemacht, aber nicht charakterisiert. Deshalb ist es für den Leser schwer sich in die Situation hinein zu versetzten und sich mit dem Ich-Erzähler zu identifizieren. Außerdem ist es oft schwer zu durchschauen warum der Protagonist sich genötigt fühlt, zum Beispiel seine drei Freunde im Stich zu lassen, nur um im Nachhinein von einem schlechten Gewissen geplagt zu werden. Die Handlungen sind also teils wenig nachvollziehbar. Außerdem erinnert der Roman durch Zeitsprünge und Ortswechsel, die man sich nur schwer gewöhnen kann, mehr an eine eine sachliche Dokumentation über die deutsche Geschichte , als an einen spannenden Roman über die riskante Flucht aus der DDR. Etwas, was sehr umfangreich und anschaulich beschrieben wird, sind die Probleme der vielen Verbote, über die man sich auch als mitfühlender Leser nur wundern kann. Trotzdem kommt man im Roman nur schlecht voran und er ist mühsam zu folgen.
Fazit: Ein Roman mit einer an sich spannenden und interessanten Thematik, die aber zu sachlich festgehalten wird. Gute und teils schockierende Fakten aus der Zeit der DDR sind zwar beinhaltet, aber zu unübersichtlich und mit teils unklaren Handlungen verknüpft. Für mich deshalb nach einem Drittel zu anstrengend weiter zu lesen.
Maria, 17 Jahre