Elisabeth Herrmann
cbt, 23.06.2014
416 Seiten, € 14,99
ab 14 Jahre
Marie macht ein Praktikum auf der Seehund-Rettungsstation an der Nordsee. Als sie bei einer ihrer Rettungsaktionen auf das wieder aufgetauchte Unglücksschiff „Trinity“ stößt und eine alte Frau ihr rätselhaft droht, beginnen sich merkwürdige Unfälle in Maries Familie zu häufen. Was für ein Geheimnis verbirgt die „Trinity“ und welche Verbindung hat dieses Schiff mit Maries Familie?
„Seefeuer“ ist Elisabeth Herrmanns dritter Thriller für junge Leser, der mich wie „Lilienblut“, restlos überzeugt hat. Über die ganze Geschichte hinweg schiebt die Autorin die Spannungslatte mit jedem Kapitel immer ein Stück höher. Man denkt immerzu: „Aha, jetzt weiß ich, wer der Täter ist“ und wird am Ende dann doch völlig überrascht. Was ich vor allen Dingen ziemlich cool fand war, dass die Autorin auch aus der Sicht des Täters geschrieben hat, was auch einen Gruselfaktor mit sich bringt. Elisabeth Herrmann schafft es ganz großartig, das Geschehen aus der Vergangenheit schlüssig mit der Gegenwart zu verbinden, so dass nie ein Gefühl der Verwirrung auftaucht. Mit Marie erschafft sie dabei einen ganz mutigen und starken Haupt-Charakter, die sich in vielen Situationen äußerst reif verhält und mit der man als Leser auch etwas Mitleid hat, wenn man erfährt, was für ein Familienleben sie geführt hat. Auch was die Romantik angeht, kommt man in diesem Thriller nicht zu kurz. Es war wirklich spannend zu sehen, wie sich die Beziehung zwischen Marie und dem Taucher Vince entwickelt. Die Autorin verpackt aber nicht nur Spannung und Romantik in diesem Thriller, sondern auch die umstrittene Frage, ob man in ein gesunkenes Schiff, in dem schließlich vor einigen Jahrzehnten Leute umgekommen sind, einbrechen und somit ihre Totenruhe stören darf. Das alles zusammen macht diesen dritten Thriller der Autorin so besonders und für mich zu einem absoluten Favoriten in diesem Genre.
Johanna, 17 Jahre