Melissa Marr
Aus dem Englischen von Anja Malich
Ravensburger, Juli 2014
352 Seiten, € 17,50
ab 14 Jahre
Seit sie denken kann, ist Mallory mit ihrem Ziehvater Adam auf der Flucht, da dieser mystischen Wesen, die sich Daimonen nennen, vor langer Zeit etwas Wichtiges gestohlen hat. Immer ist ihr eingebläut werden, dass Daimonen bösartige grausame Kreaturen sind und der größte Erzfeind der Maga, zu denen Adam gehört. Doch gegen ihre Gefühle für Kaleb, der, ohne dass sie es ahnt, auch zu den Daimonen gehört, ist sie machtlos. Aber Kaleb hütet ein Geheimnis, denn er hat den Auftrag, Mallory umzubringen, der aber zunichte gemacht wird, als er sich in sie verliebt. Nun muss er einen Weg finden Mallory zu retten, denn ihr biologischer Vater Marchosias, der zudem der Herrscher über die STADT (in der alle Daimonen leben) ist, hat sie als Preis für seine Kampfspiele ausgesetzt. Der Sieger soll/darf sie heiraten und sie schwängern, damit ein Erbnachfolger sicher ist. Davon und von ihrer wahren Herkunft ahnt Mallory jedoch nichts, doch Marchosias Späherinnen sind ihr dicht auf den Fersen und Kaleb bleibt nur wenig Zeit, um sie zu retten…
Auch wenn in der Inhaltsangabe Mallory als Haupt-Charakterin dargestellt wird, umfasst die Geschichte größtenteils die Parts, in denen Kaleb und Aya (eine weiter Teilnehmerin der Kampfspiele) von ihrem Leben in der STADT, ihrem Alltag mit den Kämpfen in der Arena und ihre Beweggründe schildern. Mallorys Seite der Geschichte wird zwar auch beschrieben, tritt in diesem Buch aber nicht so deutlich hervor wie Kaleb und Ayas. Dafür wird sehr detailliert erzählt, wie das Leben in der STADT aussieht, wofür die Kämpfe gut sind und warum Maga und Daimonen verfeindet sind. Besonders fasziniert an dieser Geschichte hat mich vor allem der Charakter von Aya, die als einzige Frau an den Kämpfen teilnimmt, um sich einen Platz im Rat der Daimonen zu sichern. Denn das bedeutet für sie nicht heiraten und Kinder bekommen zu müssen, was während der Kämpfe auch immer ein großer Antrieb für sie ist. Doch scheint sie auch noch einen anderen Beweggrund für ihr Handeln zu haben und es war spannend herauszufinden, welcher dieser war. Dies und die Kampfspiele, die genau wie das Leben in der STADT detailliert geschildert sind erzeugen eine Spannung und man kann sich ein gutes Bild von der Umgebung machen. Der Charakter von Aya und die Kampfspiele sind meiner Meinung nach die Aspekte, die dem Buch die besondere Spannung verleihen und es für mich interessant gemacht haben weiterzulesen, auch wenn die Haupt-Charakterin Mallory während der ganzen Geschichte immer mehr in den Hintergrund und Kaleb und Aya dafür mehr in den Vordergrund gerückt wurden, was ich sehr schade fand. Auch die Liebesgeschichte zwischen Mallory und Kaleb hat mich nicht so sehr überzeugt, da die Liebe von Mallory zu Kaleb den größten Teil der Geschichte einseitig ist. Erst in der letzten Hälfte des Buches wird Mallory interessant und Kalebs Liebesbekundungen fand ich (genau wie Mallory) etwas übertrieben, da die beiden sich ja kaum kennen. Andererseits kann ich Kalebs Gefühle auch in gewisser Weise verstehen, da er als Daimon in einer anderen Welt aufgewachsen ist und seine plötzlich sehr starken Gefühle für Mallory ihm als schlüssig erscheinen. Außerdem fand ich, dass die Autorin die Liebesgeschichte einfach zu stark vorangetrieben hat, vor allem weil Kaleb während der Geschichte als ein eher verschlossener Typ dargestellt wird.
Ich würde dieses Buch allen empfehlen, die sich auf eine neue Fantasy-Welt freuen und spannende Kampfszenen mögen, die aber nicht erwarten, dass die Haupt-Charakterin laut Klappentext einen Großteil der Geschichte füllen wird.
Johanna, 17 Jahre