Malcolm McNeill
Aus dem Englischen von Sibylle Schmidt
Fischer KJB, 21.08.2014
544 Seiten, € 14,99
ab 11 Jahre
In dem Fantasyroman „Der Wald der träumenden Geschichten“ handelt von dem Jungen Max, der als Waisenkind aufgewachsen ist und versucht seine wahren Eltern zu finden sowie von dem alten Wissenschaftler Boris, der versucht dem Verschwinden, welches in der Welt herrscht, auf den Grund zu gehen. Das Verschwinden, bei dem Menschen sich einfach in nichts auflösen, soll angeblich durch einen kleinen Jungen ohne Eltern ins Leben gerufen worden sein. Dieser Junge war Max. Um der Wissenschaft zu beweisen, dass dies eine falsche Hypothese ist, zeigt Boris Max die Welt der Bücher und vor allem die märchenhaften Geschichten. Dadurch schottet sich Max immer mehr von der realen Welt und seinen Pflegeeltern ab, bis auch sie eines Tages verschwinden. Von da an leitet Boris den Jungen in die geheimnisvolle Welt des Waldes, da Max dazu bestimmt sein soll, das Verschwinden zu beenden. Er weiß noch nicht welches Abenteuer auf ihn wartet, nachdem er das tote Mädchen Martha kennengelernt hat und es sich mit ihm auf seine große Reise durch den Wald begibt.
Der Roman beinhaltet viele schöne Ideen, vor allem die von den zwei verschiedenen Welten Welt und Wald gefällt mir, weil es eine schöne Balance zwischen Fantasie und Realität bildet. Durch die Form des personalen Erzählstils ist es als Leser einfach, das Geschehen aus der Position von einer Außenstehende Person zu betrachten und mit zu erleben. Ein bisschen schwer ist es den Anfang zu verstehen und sich mit der Situation vertraut zu machen, da schon zu Beginn viele wichtige Informationen über die Geschichte preisgegeben werden. Dadurch wird der Anfang ein wenig zu komplex und der folgende Bericht über das Leben von Max wirkt eher ohne Zusammenhang. Erst als dann seine Eltern verschwinden und Boris ihm ein paar Tatsachen über das Verschwinden erklärt, wird die Rolle des Protagonisten um einiges klarer und vor allem wichtiger für den Verlauf der weiteren Entwicklung. Die weitere Handlung, die dann Max‘ Abenteuer ist, ist spannend und interessant, da sich im Wald viele neue Eindrücke, auch für den Leser, ergeben. Am schönsten finde ich die Idee, dass Max das Mädchen Martha kennenlernt und die beiden in Gedanken kommunizieren. Dabei soll Max ihr Ritter sein und die zwei bewältigen die schwierige Aufgabe das Verschwinden zu unterbinden gemeinsam, wobei man als Leser erfährt, welche Ängste und Hoffnungen die beiden haben. Das Ende des Romans, wo das Rätsel aufgelöst wird, ist mir zu kompliziert gestaltet, weil dort viele Gedanken nicht sofort nachvollziehbar sind.
Fazit: Eine insgesamt schöne Geschichte mit vielen spannenden Ideen, die oft aber ein bisschen zu komplex sind. Außerdem fehlen teils direkte Bezüge zur Handlung, wodurch sich die Geschichte ein bisschen in die Länge zieht.
Maria, 17 Jahre