Inge Löhnig
Arena, September 2014
384 Seiten, € 12,99
ab 14 Jahren
Schon immer hat in Pias Familie eine Kühle und Distanziertheit geherrscht. Doch richtig schlimm wird es für sie, als sie am Heiligabend erfährt, dass ihre Eltern sich scheiden lassen und sie kurz darauf auch noch herausfindet, dass ihre Eltern gar nicht ihre Eltern sind. Verwirrt und verletzt macht sie sich auf die Suche nach ihrer Herkunft. Ihr Weg führt sie dabei in das Dorf Galsterried, wo sie als Kleinkind gelebt hat. Doch die Leute dort begegnen ihr feindselig, bis auf den attraktiven Ansgar. Ein Geheimnis scheint Pias Herkunft zu verdüstern und jemand scheint alles daran zu setzen, dass Pia es niemals erfährt…
Eine tolle, gruselige und spannende Geschichte, wenn nur die Sprache des Buches nicht so flach wäre. Das Bemühen der Autorin in einer jugendlichen Sprache zu schreiben ist zwar noch nachvollziehbar, nervig wird es aber für den Leser spätestens dann, wenn Wiederholungen von scheinbar jugendlichem Slang und Sprüchen auftreten, wie z.B. „Geht’s noch“. Auch mit der Haupt-Protagonistin konnte ich nicht so richtig warm werden, weil mich ihre Art, bei jeder Beleidigung gleich eingeschnappt zu sein, sich zurück zu ziehen, sobald es zu gefährlich wird, sowie ihre große Naivität einfach nur noch genervt haben. Ihre rebellische Seite, die sie plötzlich an sich entdeckt, ist zwar eine positive Entwicklung an Pia, die aber irgendwann gekünstelt rüberkommt. Dass Positive an diesem Thriller ist die Geschichte der Selbstfindung und das Rätsel, das Pias Herkunft umgibt. Die Spannung, was es denn nun mit dem großen Rätsel um Pias Herkunft auf sich hat, war wirklich aufregend mitzuerleben, vor allem, da die Leute in Pias ehemaligem Heimatdorf es ihr wirklich nicht leicht machen, herauszufinden, was vor so vielen Jahren passiert ist. Aufgepeppt wird das Ganze mit der Sage der Raunächten und dem Märchen „Das Fuxerl“, die sich in die Geschichte perfekt einfügen. Insgesamt ist es zwar ein spannender Thriller mit einer wirklich guten Geschichte, deren Qualität aber durch die flache, sich wiederholende Sprache unnötig gemindert wird.
Johanna, 17 Jahre