Janet Clark
Loewe, Januar 2015
224 Seiten, € 9,95
ab 12 Jahren
Bei Bauarbeiten für ein Ferienhaus im Ort Finstermoos entdecken Valentin und sein Vater eine alte Babyleiche in einer Kiste. Dieser Fund verursacht große Aufregung und schon bald strömen viele Journalisten in den Touristenort, darunter auch Frau Lindemann mit ihrer Tochter Mascha, die sich gleich mit Valentin und seinen Freunden Luzie, Basti und Nic anfreundet. Valentin ist neugierig, was wohl hinter dem mysteriösen Fund steckt und beginnt zusammen mit seinen Freunden nachzuforschen. Dabei wird die Zahl der Verdächtigen immer länger, sogar die Väter seiner Freunde stehen bald auf der Verdachtsliste. Doch seine Spurensuche bleiben nicht unbemerkt, denn kurz nach dem Fund wird Valentin immer wieder in seltsame Unfälle verwickelt. Jemand will offenbar nicht, dass das Geheimnis um die Babyleiche gelüftet wird und dafür sind ihm jede Mittel recht.
Auch wenn die Geschichte durchaus spannend geschrieben ist, gibt es doch einige Punkte, die mich gestört haben. So finde ich die Orts- und Handlungssprünge zwischen den einzelnen Kapiteln, die auch jeweils aus einer anderen Sicht geschrieben werden, unnötig verwirrend und teilweise nicht schlüssig.
Ebenso wird in einzelnen vorausschauenden Zwischenkapiteln berichtet, wie Valentin, Nic und Basti offenbar irgendwie in der Baustelle festsetzen und nicht mehr heraus können. Dies gibt meiner Meinung nach dem Thriller einen Spannungsdämpfer, weil es der Geschichte viel zu viel vorwegnimmt und man zudem noch am Ende einen Tipp bekommt, wer den Freunden womöglich schaden wollte. Positiv jedoch finde ich den Schreibstil der Autorin, die die Geschichte trotz der Kritikpunkte nervenaufreibend verpackt, wobei mich die Konstellation, dass fünf Freunde versuchen ein Rätsel zu lösen, irgendwie an die alten TKKG- und Fünf Freunde-Geschichten erinnert. (Und vielleicht bin ich dafür mittlerweile auch schon zu alt. 😉 ) Zudem geht es in diesem Buch nicht nur darum, das Rätsel um die Babyleiche aufzulösen. Es gibt (natürlich) auch innerhalb der Clique einen Konflikt, da Basti und Luzie heimlich zusammen sind, weil ihre Väter verfeindet sind. Um das Beziehungschaos komplett zu machen, ist zudem auch Valentin in Luzie verknallt, weiß aber nicht, dass diese bereits mit seinem besten Freund Basti zusammen ist. Außerdem taucht während des ersten Bandes die Frage auf, warum einige Charaktere, darunter der Concierge von Maschas Hotel und die alte Brigitta Mosbichl abweisend und merkwürdig auf Mascha reagieren.
Wie man sieht, gibt es im ersten Teil der vierteiligen Thriller-Reihe genügend ungelöstes Konflikt-und Spannungspotenzial, die in den drei Folgebänden bestimmt noch weiter ausgebaut werden werden. Den Höhepunkt findet die Geschichte am Ende des ersten Teils, als Maschas Mutter entführt wird und die fünf Freunde sich aufmachen, sie zu suchen. Somit lässt die Autorin einen gespannt und erwartungsvoll zurück, wie die Geschichte wohl weitergehen wird und ob sie herausfinden, wer und was hinter dem Geheimnis der Babyleiche steckt.
Johanna, 17 Jahre