Die Luna-Chroniken – Wie Sterne so golden (Band 3)

Die Luna-Chroniken, Band 3- Wie Sterne so golden KLEIN

Marissa Meyer

Übersetzt von Astrid Becker

Carlsen, September 2014

576 Seiten, € 19,90

ab 12 Jahren

 

 

Seit sie ein Kind ist, lebt Cress in einem Satelliten. In all den Jahren ihrer Einsamkeit hat sie sich zu einer der besten Hackerinnen der Galaxie entwickelt und unterstützt damit die Pläne von Königin Levana. Als Cinder und ihre Freunde versuchen Cress zu retten, misslingt der Rettungsversuch und nur mit sehr viel Glück überleben Cress und Thorne den Absturz auf die Erde. Um zurück zu ihren Freunden zu gelangen, muss das ungleiche Paar nicht nur den Gefahren der Wüste trotzen, sondern auch noch einen Weg suchen, irgendwie mit ihren Freunden in Kontakt zu treten. Werden Cress und Thorne es trotz der vielen Gefahren schaffen, zurück zu ihren Freunden zu finden? Und ist Thorne möglicherweise der Traumprinz, den Cress sich schon so lange für sich erhofft hat?

Im ersten Band hat man Cress schon kurz kennengelernt, im dritten Band bekommt sie nun die Hauptrolle der Geschichte zugeteilt. Da in jedem der bisherigen Bände mindestens eine Märchenfigur mit den Hauptcharakteren assoziiert werden konnte, finden sich auch in diesem Band viele Punkte, die an die Geschichte von Rapunzel erinnern. In diesem Fall ist der Turm ein Satellit, die böse Hexe Thaumaturgin Sybil Mira, das plötzliche Erblinden des vermeintlichen „Prinzen“ Thorne ein Unfall, verursacht durch den Aufprall des Satelliten auf der Erde. Auch der Gang durch die Wüste muss Cress alias „Rapunzel“ nicht allein sondern mit ihrem „Prinzen“ begehen.

Cress ist ein sehr schüchterner, naiver und ängstlicher Charakter, den man sofort lieb gewinnt und beschützen, aber auch manchmal aufgrund seiner Naivität einfach nur schütteln möchte. Jedoch verändert sich Cress im Laufe der Geschichte, wird selbstbewusster und mutiger. Auch ihr Blick auf die Liebe wird verändert, obwohl ihre Verliebtheit, die sie von Anfang an für Thorne hegt, bleibt. Thorne ist mit seinen Sprüchen und seinem selbstbewussten Auftreten das totale Gegenstück zu Cress. Aber genau diese Mischung der beiden macht die Geschichte die ganze Zeit so interessant, vor allem weil Cress glaubt, dass Thorne eigentlich gar kein selbstsüchtiger Mensch ist, sondern der tapfere Held von dem sie immer geträumt hat. Dies erklärt auch ihre romantischen Gefühle, die sie sofort für Thorne empfindet.. In Gegenwart von Cress erlebt man neben seiner großspurigen Art auch eine fürsorgliche Seite von Thorne kennen, was ihm dem Leser gleich  sympathischer macht, da man ihn aus dem zweiten Band eher als einen draufgängerischen, selbstverliebten Typen in Erinnerung hatte, der einem, wie Cinder, die meiste Zeit nur auf die Nerven ging.

Wie im letzten Band erfährt der Leser nicht nur, was bei Thorne und Cress gerade los ist, sondern auch wie das Abenteuer mit Cinder und ihren Freunden weitergeht, nachdem der Rettungsversuch missglückt ist und sie sich zudem auch noch mit dem lunarischen Wächter Jacin rumschlagen müssen, bei dem man sich nie sicher sein kann, woran man gerade bei ihm ist. Zwar scheint er gegen Königin Levana zu sein, seine Gründe dafür bleiben während der ganzen Geschichte jedoch äußerst rätselhaft, auch wenn der Leser eine vage Ahnung bekommt, was vielleicht einer seiner Hauptgründe sein könnte.

Cinder sammelt in diesem Band ein paar neue Erfahrungen, da sie einen ersten Eindruck davon bekommt, wie wichtig sie für die Leute ist, die an sie glauben. Zwar hegt sie noch immer Zweifel, ob sie das Zeug zu einer Prinzessin hat und man merkt auch deutlich ihren Unmut deswegen. Die Figur, mit der man wirklich Mitleid hat, ist in diesem Band – genau wie in den anderen beiden Bänden – ganz eindeutig Kai. Er wird gezwungen, die tyrannische Königin Levana zu heiraten, da diese als Einzige das Gegenmittel für Letumose besitzt. Kai ist  immer noch verzweifelt auf der Suche nach Prinzessin Selene, die sein einziger Ausweg aus dieser Situation ist. Doch auch Wolf muss Höllenqualen durchleiden, weil Scarlet während der Rettungsaktion für Cress von Thaumaturgin Sybil Mira nach Luna entführt wird. Dort trifft sie auf eine Person, die der Leser bestimmt im nächsten Band näher kennenlernen wird und der vielleicht noch eine sehr wichtige Rolle für Cinder spielen könnte.

Man kann gespannt sein, wie alles im finalen vierten Band zusammenlaufen und ob Cinder es gemeinsam mit ihren Freunden schaffen wird, Levana zu besiegen und den Thron von Luna an sich zu reißen.

Johanna, 17 Jahre

 

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