Gabrielle Zevin
Aus dem Amerikanischen von Andrea Fischer
Fischer JB, März 2015
432 Seiten, € 16,99
ab 14 Jahren
Anya hat es geschafft und kann endlich einen Nachtclub eröffnen, in dem legal Schokolade ausgeschenkt werden darf. Doch der Preis dafür ist hoch, denn dafür musste sie einen Deal mit Wins Vater Mr. Delacroix eingehen, was Win ihr nicht verzeihen kann. Doch Anya hat keine Zeit, sich ausgiebig mit ihrem Kummer zu beschäftigen, den neben der Leitung ihres Nachtclubs, muss sie sich auch noch um ihre Schwester kümmern, die sich immer rebellischer benimmt und um den Rest ihrer Familie. Denn nicht alle vom Balanchine-Clan sind begeistert von Anyas neuem Nachtclub.
Der Abschlussband der Bitterzart-Trilogie hat mir nicht so gut gefallen, wie die letzten zwei Bände. Zwar besitzt dieser noch den gleichen Humor und Charme, aber die Geschichte dehnt sich ziemlich, weil es im Großteil nur um Anyas neues Geschäftsleben geht. Somit ist man zwischendurch immer etwas gelangweilt, wen man über ellenlange Passagen nur etwas über Anyas Geschäftsleben liest und wie sich ihr Nachtclub auch in anderen Gegenden etabliert. Zum Glück gibt es aber auch noch einige gute Textstellen, wie z.B. die, wo Anyas alter Freund Theo aus Mexico erscheint, mit dem Anya eine kurze, eher freundschaftliche Liebes-Beziehung eingeht.
Überhaupt hat man während des Großteils der Geschichte das Gefühl, dass Anya eher kopflos handelt, getreu dem Motto: „Hauptsache, am Ende kommt (irgend-)was Gutes raus.“ Das ist meiner Meinung nach eher ein Minuspunkt, da einem Anya in den letzten beiden Bänden vernünftiger und zielgesteuerter vorkam. Ein wichtiger Aspekt im dritten Band ist wieder Anyas Mafia-Familie, die ihr hier oft dazwischenfunkt, weil nicht alle die Idee von legal ausgeschenkter Schokolade toll finden. Somit hat Anya wieder genügend Probleme zu bewältigen.Besonders überraschend (aber auch gut für Anya) fand ich, wie sich die Beziehung zwischen ihr und Mr. Delacroix verändert, der ja auch ihr Geschäftspartner ist. Win taucht in diesem Band nicht so häufig auf, was ja auch nur zu verständlich ist, nachdem er sich von Anya getrennt hat. Man merkt Anya zwar an, dass sie sehr traurig darüber ist, aber sie versucht auch darüber hinwegzukommen, indem sie mit Theo eine „Beziehung“ beginnt, was nur eine von vielen kopflosen Taten ist, die sie während des Abschlussbandes begeht. Erst zum Ende des Buches hin entwickelte sich die Geschichte richtig für mich und wurde interessant.
Johanna, 18 Jahre