Anne C. Voorhoeve
Ravensburger, März 2015
320 Seiten, € 16,99
ab 12 Jahren
Nachdem Kascha und ihre Familie nach Groß-Mooren umgezogen sind, schlägt ihnen hier eine Welle des Hasses und des Misstrauens entgegen. Keiner will etwas mit der Zigeuner-Familie zu tun haben, selbst Kaschas Cousine Bettina schämt sich für ihre Verwandtschaft. Doch als eine große Schneekatastrophe das Dorf befällt, haben die Bewohner von Groß-Mooren und Kaschas Familie keine andere Wahl, als sich gegenseitig zu unterstützen, um die Schneekatastrophe zu überleben.
Gleich zu Beginn erfährt man, mit welch großer Ablehnung Kascha und ihrer Familie begegnet wird. Das ganze Dorf vereinigt sich gegen sie, selbst die Polizei macht mit. Kein Wunder also, dass Kascha sich wünscht, wieder in ihrem alten Zuhause in Ravensburg zu leben, auch wenn die Lebensbedingungen nicht gerade die besten waren. Dass sogar ihre Cousine Bettina, samt Cousin Andi nichts mit ihr zu tun haben wollen, obwohl Kaschas Tante ihre Mutter ist (und sie damit auch halb Zigeuner sind), grenzt geradezu an den Gipfel der Heuchelei. Dass selbst Kaschas Tante nichts tut, um die Lage zu verbessern, macht die Sache natürlich auch nicht leichter. Durch den großen Schneesturm, der sich letztendlich zur großen Schneekatastrophe auswächst, sind jedoch Bettina und ihr Vater (der der Zigeuner-Familie mit falscher, bemühter Freundlichkeit begegnet) gezwungen länger bei der anderen Seite ihrer Familie zu verweilen und mit ihnen auszukommen. Auch wenn sowohl Bettina, als auch Kascha nicht sonderlich begeistert von der Tatsache sind, gemeinsam die Schnee-Katastrophe auszustehen, müssen sie sich mit der gegebenen Situation arrangieren.
Die Schnee-Katastrophe bewirkt durch die erzwungene, notwendige, gegenseitige Unterstützung eine Veränderung zwischen den Groß-Moorern und Kaschas Familie, die sich auch noch positiv am Ende auswirkt. Ein weiterer Punkt, der sich ebenfalls wie die Schnee-Katastrophe durch die Handlung zieht, ist der Mord von Kaschas Großmutter und ihren Tanten, der sie seit jeher beschäftigt. Daher hat sie auch immer noch Angst, dass die Mörder ihre Familie noch einmal bedrohen könnten. In diesem Buch erfährt Kascha vieles von ihrer Familie und entdeckt hellseherische Fähigkeiten an ihr (die aber im Buch nicht so stark im Vordergrund treten) und das ihre Schwester mit einem Jungen durchbrennt, in den sie selbst als achtjährige verliebt gewesen ist. Dies bewirkt eine große Veränderung in der Beziehung zu ihrer Schwester, da sie ihr immer am nächsten stand. Kascha lernt aber während der Handlung nicht nur mit dieser Tatsache umzugehen, sondern auch, mit den Menschen, die sie vorher verachtet haben, Frieden zu schließen.
Johanna, 18 Jahre