Jonathan Stroud
Aus dem Englischen von Katharina Orgaß und Gerald Jung
cbj, Oktober 2015
464 Seiten, € 18,99
Jugendbuch
Nach ihrem letzten gemeinsamen Fall ist die Agentur Lockwood & Co so beliebt wie noch nie. Nun hält sie ein neuer Fall in Atem, denn in Chelsea herrscht eine große Geister-Epidemie, deren Ursache ungeklärt ist. Lockwood, George und Lucy beginnen nachzuforschen, was dahinter steckt und rutschen dabei von einem Abenteuer ins nächste…
Der dritte Band der Reihe ist spannender, gruseliger und lustiger als der zuvor. Nachdem Lockwood und Co einen neuen Beliebtheitslevel erreicht hat, können sich Lockwood, Lucy und George vor Aufträgen kaum noch retten. Dabei bleibt jedoch die Hausarbeit auf der Strecke und so sieht sich Lockwood gezwungen eine Haushaltshilfe einzustellen, um die Agentur etwas zu entlasten. Dies geschieht sehr zum Unwillen von Lucy, denn Holly, die in diesem Band als Haushaltshilfe und Sekretärin der Agentur erscheint, ist nicht nur äußerst effizient in dem was sie tut, sondern auch noch sehr hübsch. Deswegen ist es kaum verwunderlich, dass zwischen den beiden Mädels immer eine sehr angespannte, gezwungen höfliche Stimmung herrscht, da Lucy Holly als Eindringling empfindet und auch sehr eifersüchtig auf die gute Beziehung zwischen Lockwood und Holly ist.
Neben Holly hat Lucy aber auch noch ein anderes Problem, denn sie beginnt gegen die Anweisung von Lockwood ihre Gabe nicht nur am Totenschädel, sondern auch an anderen Geistern zu probieren. Dies ist insoweit problematisch, als dass Lucy manchmal Mitleid mit den Geistern hat, da sie spüren kann, was die Geister bewegt, während Lockwood die Geister einfach nur als böse betrachtet und sie aus dem Weg räumen will. Der Beweggrund dafür wird in diesem Band deutlich, denn man erfährt hier endlich wie seine Schwester gestorben ist. Da Lucy und George nun wissen, was mit Lockwoods Schwester passiert ist, hat er sich ihnen zwar etwas geöffnet, ist ihnen aber dennoch in einigen Punkten sehr verschlossen gegenüber, z.B. wenn es über seine Familie geht. Neben ihren privaten Problemen haben die Agenten von der Lockwood & Co-Agentur aber auch noch mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfen, denn eine riesige Geister-Epidemie in Chelsea hält die Bewohner in Atem und sorgt für eine wahre Massenhysterie. Wie auch in den anderen drei Bänden gibt es immer ein paar Mini-Einzelfälle und einen riesigen Hauptfall, die Lockwood, George und Lucy lösen müssen. Anders als bei den anderen Fällen schaffen es die drei Freunde allerdings erst mit Hilfe einer einflussreichen Person, der sie bei einem Geister-Problem helfen, an diesen Fall zu kommen, denn für den Massenausbruch werden nur die großen Geister-Agenturen zu Rate gezogen.
Dieser dritte Fall von Lockwood und Co ist wohl der bisher eindeutig spannendste, da die Auflösung des Rätsels schwieriger ist, als die vorherigen. Die gefährliche Situation zwingt sogar die drei Freunde mit ihren ärgsten Konkurrenten von der Agentur Fittes zu arbeiten, um das Problem zu lösen. Was ich echt toll fand, war, dass man im dritten Band wieder auf Florence Bonnard trifft, die man schon aus dem zweiten Band kennt, und die auch hier wieder Lockwood und seinen Freunden helfend zur Seite steht. Die Geschichte endet mit einer überraschenden Entscheidung von Lucy, die neugierig auf das macht, was wohl im nächsten Band passieren wird.
Johanna, 18 Jahre