Herausgegeben von Laura Miller
Aus dem Englischen von Hanne Henninger, Susanne Kolbert und Madeleine Kaiser
wbg Theiss Verlag, Oktober 2020
320 Seiten, mit vielen farbigen Illustrationen/Bildern, € 28,00
In „Wonderlands“ sind die wichtigsten literarischen Werke von der Antike bis in die Gegenwart in kurzen und detailreichen Beiträgen zusammengefasst worden. Wunderschön ergänzt sind diese Beiträge von den Illustrationen, die bspw. von der Literatur beeinflusste Malereien zeigen oder gar die Abbildungen der allerersten Ausgabe des jeweiligen Werkes.
Von „Dem Gilgamesch-Epos“ bis hin zu Salman Rushides „Zehn Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“ werden in fünf Zeitepochen verschiedene Fragen auf den Grund gegangen, z.B. warum diese literarischen Werke noch Jahrhunderte nach ihrer Entstehung solchen Einfluss auf uns, unsere Weltansicht und teilweise sogar auf andere Literatur haben. Zusätzlich werden die Hintergründe zu den jeweiligen Werken sowie zu den Autoren in einer sachlichen, leicht verständlichen Sprache erläutert. Dies ist besonders positiv hervorzuheben, da dadurch nicht die Gefahr besteht, einen trockenen Überblick über (Fantasy-)Literaturgeschichte in den Händen zu halten, sondern vielmehr einen äußerst interessanten, neugierig machenden Informanten für Literaturinteressierte.
Man lernt nicht nur viele überraschende Details über bereits bekanntere Werke, wie die Artus-Legende oder Die Chroniken von Narnia kennen, sondern auch über Werke, die einem eher unbekannt sein könnten, wie bspw. George Perecs „W oder die Kindheitserinnerung“. Dadurch bekommt man gleich Lust, das einem unbekannte Werk selbst in die Hand zu nehmen und zu lesen.
„Wonderlands“ ist ein großartiges Werk, das meiner Meinung nach in keinem Buchregal eines Germanistik-/Buchwissenschafts-Studierenden fehlen sollte und darüber hinaus auch für alle anderen (Fantasy-)Literaturinteressierten äußerst empfehlenswert ist.
Johanna Hoß