So eindeutig wie selten ist der diesjährige Siegertitel des Buxtehuder Bulle gekürt worden. „Ansuz – Das Flüstern der Raben“ von Malene Sølvsten (erschienen im Arctis-Verlag, übersetzt von Justus Carl und Franziska Hüther; 800 Seiten) hat den 51. Jugendliteraturpreis gewonnen.
Der Buxtehuder Bulle ist einer der renommiertesten und traditionsreichsten deutschen Literaturpreise. Er wurde 1971 von dem Buxtehuder Buchhändler Winfried Ziemann initiiert. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Ziel des Buxtehuder Bullen ist es, Jugendliche für das Lesen zu begeistern und die Verbreitung guter Jugendbücher zu fördern. Durch die traditionell paritätische Zusammensetzung der Jury aus elf Jugendlichen und elf Erwachsenen bildet der Preis seit über 50 Jahren erfolgreich die Schnittstelle zwischen literarischer Qualität, Lektürevorlieben Jugendlicher sowie Themen, die Jugendliche und Literaturexperten gemeinsam bewegen. In seiner Zielsetzung und seinem Verfahren ist der Preis einzigartig im deutschsprachigen Raum.
Der erste Band einer Fantasy-Trilogie hat die eindeutige Mehrheit der Stimmen bekommen – sowohl bei den elf jugendlichen (52 Punkte) als auch den elf erwachsenen Juroren (56 Punkte). Mit insgesamt 108 Punkten war es die fünfthöchste Punktzahl, den ein Siegertitel in der Geschichte des Jugendliteraturpreises auf sich vereinen konnte.
Der mit 5.000 Euro und einer Stahlplastik in Form eines Bullen dotierten Preis geht somit ins nördliche Nachbarland: „Ich freue mich, dass der Bulle zum ersten Mal nach Dänemark geht“, sagt die für den Buxtehuder Bullen zuständige Melanie Hainke während der Preisermittlung vor 70 Gästen im Deck 2 der Malerschule am Montagabend.
„Ich danke den wunderbaren Lesern in Deutschland“
Der Anruf aus Buxtehude im Anschluss an die Bekanntgabe des Auszählungsergebnisses hatte die dänische Autorin Malene Sølvsten merklich überrumpelt. Dem zuständigen Fachgruppenleiter Torsten Lange sagte sie am Telefon: „Ich bin stolz und glücklich und danke den wirklich wunderbaren Lesern in Deutschland.“ Sie sagte zu, in jedem Fall nach Buxtehude zu kommen, um den Preis persönlich abzuholen. Der genaue Termin wird in
den kommenden Tagen abgestimmt.
Nominiert waren: Elisabeth Herrmann „RAVNA – Tod in der Arktis“ (cbj Verlag), Paola Mendoza, Abby Sher: „Sanctuary – Flucht in die Freiheit“ (CARLSEN Verlag), Adriana Popescu „Wie ein Schatten im Sommer“ (cbj Verlag), Meredith Russo „Birthday – Eine Liebesgeschichte“ (Loewe Verlag).
Der 800 Seiten-Roman lässt sogar das Mittagessen vergessen
Der Siegertitel war auch der Favorit des jugendlichen Jurors Jarne Fluhr (15). Er habe die Geschichte um die 17-jährige Protagonistin Anne an einem Stück verschlungen, so gefesselt sei er gewesen: „Ich habe sogar das Mittagessen verpasst.“
Tosenden Applaus erhielt nicht nur Malene Sølvsten, sondern auch drei Schülerinnen des Gymnasiums Süd. Die Zwölftklässlerin Yasmin Weber slammte ein Loblied auf die Literatur und die zwei Siebtklässlerinnen Mathilda Beyer und Sophia Bitte sorgten für den musikalischen Rahmen.
Über das Buch
Die siebzehnjährige Anne kann Ereignisse in der Vergangenheit sehen, und eines Nachts hat sie die Vision von einem alten grausamen Mord. Ein rothaariges Mädchen wird getötet, und auf ihrem Körper hinterlässt der Täter ein Runenzeichen. Kurz darauf werden in der Gegend tatsächlich rothaarige Mädchen tot aufgefunden, alle mit demselben Zeichen, der Rune Ansuz. Auf einmal ist die Kleinstadt in Nordjütland voller Fremder mit mystischen Kräften. Die Asen-Gläubige Luna, der göttlich schöne Mathias und der geheimnisvolle Varnar suchen Annes Nähe. Aber wer ist ihr Freund und wer ihr Feind? Um die Welt vor Ragnarök, dem Untergang, zu retten, muss Anne den Mörder finden – bevor er sie findet.
(Text: Auszug aus dem Pressetext von Melanie Hainke, HANSESTADT BUXTEHUDE, Jugendliteraturpreis Buxtehuder Bulle, Fachgruppe für Kultur, Tourismus und Marketing, Breite Straße 2 | 21614 Buxtehude, 04161/501-4152 buxbulle@stadt.buxtehude.de, www.buxtehuder-bulle.de