Malala – Meine Geschichte

Malala KLEIN

Malala Yousafzai

mit Patricia McCormick

Aus dem Englischen von Maren Illinger

Fischer KJB, 25.09.2014

272 Seiten, € 12,99

ab 12 Jahre

 

Als am 9. Oktober 2012 von den Taliban ein Attentat auf Malala Yousafzai verübt wird, ist ihr Name bereits über ihre Heimatstadt Mingora und dem Swat-Tal in Pakistan, wo sie lebt, hinaus bekannt.

Als die Taliban, unterstützt von dem fanatischen Islamgelehrten Maulana Fazlullah immer mehr den Staatsapparat an sich reißen, in dem sie unter anderem den Frauen jedes Recht auf Bildung verweigern und sie stattdessen ins Haus verbannen, wehrt sich Malala mit offenem Protest und kämpft mit verschiedenen Aktionen und zahlreichen Interviews mit internationalen Journalisten für die Bildung und Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen. Unterstützt und Rückhalt bekommt sie von ihrer Familie und Vater, der eine Schule für Mädchen und Jungen leitet. Obwohl Malala wie auch ihrem Vater bewusst ist, dass sie mit ihrem Engagement gegen die Unterdrückung von Kinder und Jugendlichen und für ihre Bildung ins Visier der Taliban gerät, geht sie unerschrocken ihren Weg weiter.

Am 09. Oktober 2012, verüben die Taliban in einem Schulbus einen Anschlag auf sie und ihre Mitschüler und schießen ihr ins Gesicht. Als sich nach einer Operation Malalas Gesundheitszustand durch eine Infektion dramatisch verschlechtert, wird sie nach England geflogen, um besser versorgt zu werden. Hier kommt sie nach dem Anschlag zum ersten Mal wieder zu Bewusstsein, allein und in einem fremden Land. Es dauert noch eine ganze Weile, bis auch ihre Eltern und die beiden Brüder nach Birmingham nachreisen können und langsam wird Malala klar, dass sie ihr geliebtes Swat-Tal und ihre Freundinnen eine sehr lange Zeit nicht wiedersehen kann. Auch wenn sie großes Heimweh hat, sieht sie es als ein Geschenk, mit ihrer Familie in Frieden und Freiheit in England leben zu dürfen. Ihr Kampf für Bildung und Gleichberechtigung für Mädchen und alle Kinder setzt sie auch hier weiter fort. Auf der ganzen Welt bekannt ist ihre Rede vor den Vereinten Nationen.

Für die jugendlichen Leser hat die Kinderrechtsaktivistin gemeinsam mit Patricia McCormick (übersetzt von Alexandra Ernst) ihr junges, imposantes Leben noch einmal neu erzählt. Malala berichtet sehr persönlich und authentisch und bringt ihr Heimatland Pakistan und wie die Menschen dort leben sehr lebendig und nahe für den Leser rüber. Malala berichtet, wie gerne sie lernt und zur Schule geht und beschreibt die Entwicklung und Beeinflussung von Gesellschaft und Staat durch die Taliban, gegen die der Staat letztendlich machtlos ist. Doch Malala ist auch ein ganz „normales“ Mädchen, die mit ihren Brüdern streitet, im Konkurrenzkampf um gute Noten mit Schulkameradinnen wetteifert und genauso gerne einfach nur mit Freundinnen über Träume und Unsinn quatscht, wie jeder andere Teenager auch.

Eine mutige junge Frau, die trotz dem furchtbaren Attentat und seine Folgen für ihren Traum, „das Frieden in jedem Haus, jeder Straße, jedem Dorf und jedem Land ist und Bildung für jeden Jungen und jedes Mädchen“ weiter mutig und mit Kraft kämpft.

Ein Glossar, ein Kapitel mit einer Zusammenfassung der wichtigen Ereignissen in Pakistan und im Swat-Tal sowie Informationen über die Malala-Stiftung runden diese imponierende Biographie einer jungen Frau ab. Ein Buch, das in keiner Haus-Bibliothek fehlen sollte.

Die außergewöhnliche, beeindruckende junge Persönlichkeit sagt:

„Ja, die Taliban haben auf mich geschossen. Aber treffen können sie nur meinen Körper. Meine Träume können sie nicht erschießen, meine Überzeugungen können sie nicht töten, und meine Kampagne, jedem Mädchen und jedem Jungen zu seinem Recht auf Bildung zu verhelfen, können sie nicht aufhalten.“

Zu Recht erhält Malala Yousafzai den Friedensnobelpreis 2014.

Sabine Hoß

Bewertung:

Im Oktober 2013 erschien bei Droemer  (Christina Lamb) das Buch „Ich bin Malala. Das Mädchen, das die Taliban erschießen wollten, weil es für das Recht auf Bildung kämpft“, bei dtv erschien im Mai 2014 „Die Geschichte von Malala“ von Viviana Mazza.

 

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