Peer Anders Martin wurde 1968 in Hannover geboren. Schon als Jugendlicher interessierte er sich neben Basketball, Eckkneipen und Schwarzweißfilmen für das Schreiben, kam allerdings über merkwürdige Kurzgeschichten nie hinaus. Nach einem Sozialpädagogikstudium in Berlin (wo er seine ganz erstaunliche Frau und erste Leserin kennenlernte) arbeitete er mehrere Jahre mit Jugendlichen in Berlin, Brandenburg und Vorpommern, zuletzt auf der Insel Rügen.
Diese Erfahrungen und die Erzählungen eine syrischen Freundes brachten ihn schließlich dazu, seinen ersten Roman niederzuschreiben, der auf seinen vielen langen Spaziergängen an den Stränden der Ostseeküste entstand, wo er seine Geschichte zuerst der geduldigen Hündin Lola erzählte.
Seit kurzem lebt er mit seiner Frau, drei Kindern und Lola in Quebec und konzentriert sich ganz auf seine Geschichten (und natürlich seine Kinder). (Quelle Homepage des Autors).
Zu seinem ersten Buch „Sommer unter schwarzen Flügeln“ habe ich mit dem Autor ein Interview geführt.
Herr Martin, wie Sie selber erzählen, haben Sie das Buch in einem Sommer niedergeschrieben. Es macht den Eindruck, dass das Niederschreiben dieser Geschichte für Sie wie eine Erlösung aus einer gesellschaftlichen, politischen Erstarrung gewesen ist.
Ist das so – und warum?
Peer Martin:
Ja. Ich habe jahrelang mit Jugendlichen aus einem Umfeld gearbeitet, in dem Rechtsextremismus zumindest „cool“ ist, manchmal sind es nur die Klamotten oder die Musik, aber natürlich auch das Anti-Sein … und dann tauchen ab zu die richtigen Hardcores auf, wir halten dagegen, versuchen, Alternativen zu bieten für Freizeitbeschäftigungen, Denkanstöße zu geben, ohne zu erzieherisch zu wirken … und die ganze Zeit über denkt man bei sich: Da muss doch mal jemand etwas tun! Etwas Großes! Nicht, dass das Buch nun so groß ist, aber es ist „etwas“.
Und zwar etwas, das nicht nur auf die Jugendlichen, mit denen ich gearbeitet habe, abzielt, sondern auf die aus besseren Verhältnissen, denn genau die können etwas tun, wenn sie die anderen integrieren. Zum Teil habe ich das Buch aber auch einfach für mich selbst geschrieben, weil ich mir eine solche Liebesgeschichte so sehr wünsche, auch das ist eine Erlösung.
Sie haben das Buch in dem Wissen geschrieben, dass Sie in absehbarer Zeit mit Ihrer Familie in Quebec, Kanada, der Heimat Ihrer Frau, leben werden.
Hätten Sie es auch veröffentlicht, wenn Sie in Deutschland geblieben wären?
Peer Martin:
Nein. Als ich das Buch schrieb, war unser drittes Kind unterwegs, die anderen beiden gehen bereits zur Schule. Ich möchte nichts auf dem Rücken meiner Kinder austragen, die dann meinetwegen ausgegrenzt oder verbal angegriffen werden. Oder Schlimmeres …
Wir hatten bereits genug Probleme mit Rechten. Die Familie meiner Frau hat ihre ganz eigene Geschichte mit Deutschland, ihre Großeltern sind damals ausgewandert, sie ist zurückgekommen, um es sich „mal anzugucken“. Und geblieben, lange, das muss man ihr zugute halten … Aber wenn die falschen Leute herausfinden, dass sie jüdische Wurzeln hat, bekommt man schon interessante Dinge zu hören oder zu lesen. Und wenn man sich politisch zu weit aus dem Fenster lehnt natürlich auch. Freunde von uns hatten einen netten Hausbesuch von NPD-Leuten, nachdem sie beim Plakateabhängen erwischt worden waren. Einmal haben sie uns eine Scheibe eingeschmissen, zwei mal die Autoreifen zerstochen. Vermutlich die Jugendlichen, die ich betreut habe. Wenn das Buch in Deutschland durch die Presse geht und man daneben sitzt, quasi, ist das mit eigenen Kindern zu gefährlich. Natürlich, WAHRSCHEINLICH passiert ihnen nichts, aber wenn doch?
Ihr Buch zeichnet sich durch intensive, umfassende Recherchearbeiten aus, die sich auch auf der Website (http://www.unter-schwarzen-fluegeln.com/news/) zu diesem Buch und zu Ihnen widerspiegeln.
Wie lange haben Sie für „Sommer unter schwarzen Flügeln“ recherchiert?
Gab es etwas, was Sie besonders beschäftigt, betroffen gemacht hat?
Peer Martin:
Es gab, denke, ich nicht „etwas“, das mich besonders betroffen hat, das gilt, leider, für alles. Man gerät an eine Flut aus schrecklichen Bildern, egal, ob man Nazi-Morde oder Syrien recherchiert. Vielleicht hat es mich besonders betroffen gemacht, dass ich gemerkt habe, wie ich beginne, die schrecklichen Bilder nur noch als Sammelobjekte zu betrachten. Abzustumpfen.
Andererseits berührt einen wieder alles, wenn man die eigenen Kinder ansieht. Ich halte unsere kleine Tochter im Arm und frage mich, was aus ihr wird, wenn sie erwachsen ist, wohin meine Kinder gehen, was sie tun, und ich denke Dinge wie: Der jordanische Pilot hatte auch einen Vater und war auch irgendwann ein paar Monate alt. Das ist furchtbar. Ich möchte mir keines meiner Kinder in einem brennenden Eisenkäfig vorstellen, aber ich träume.
Intensiv recherchiert habe ich ungefähr zwei Jahre. Und ich tue es noch immer … alles ändert sich ja verwirrender Weise ständig, Akten tauchen auf, Geheimnisse kommen ans Licht, Verschwörungstheorien bewahrheiten sich … oder auch nicht.
Dass alles immer weitergeht, gibt einem das merkwürdige Gefühl, in der eigenen Geschichte zu leben oder sie zumindest als wahr zu betrachten, ich erwische mich dabei, wie ich mir tatsächlich Sorgen um erfundene Menschen mache, wenn ich in den Nachrichten höre, was in ihren Heimatstädten passiert.
Die Geschichte geht ja weiter, der zweite Band ist fertig, ich sitze am dritten und letzten, den ich vielleicht nur noch für mich selbst schreibe, schreiben muss, um mit allem abzuschließen.
Der Oetinger Verlag hat lobenswerten Mut gezeigt, dieses Buch herauszubringen, was richtig und wichtig ist.
Wie vielen Verlagen wurde es von Ihrer Agentur (Hanauer) angeboten und wie viele Absagen haben Sie erhalten?
Peer Martin:
Gar keine. Meine Frau Catherine, die sehr viel mehr liest als ich, liest auch (im Gegensatz zu mir bisher) gerne Jugendbücher. Sie hat mir den Oetinger Verlag empfohlen, weil er Jugendbücher macht, die an der Grenze zum Erwachsenenbuch liegen und auch schwierige Themen und Szenen enthalten. Sie hatte damals Panem und den Märchenerzähler gelesen und meinte, versuch es bei denen. Habe ich – und es hat geklappt!
War es von vornherein von Ihnen als Jugendbuch angelegt?
Wäre es nicht auch in der erwachsenen Belletristik vorstellbar?
Peer Martin:
Ich habe es einfach geschrieben, weil ich schreiben wollte, schreiben musste. Verschiedene Leute sagten mir dann, ein Buch über Jugendliche würde am ehesten zu einem Jugendbuchverlag passen, das würden Belletristik-Verlage nicht machen. Ich kenne mich im Metier ja noch nicht wirklich aus … ich denke aber manchmal darüber nach, auch mal einen Wurf in Richtung Belletristik zu versuchen. Später. Falls es was wird mit dem Autor-sein. Zunächst bin ich nur ein Mensch, der ein Buch geschrieben hat.
Glauben Sie, dass der Oetinger Verlag mit Bedrohungen/Übergriffe der rechten Szene rechnen muss?
Peer Martin:
Nein. Rechte lesen selten Bücher 🙂
Das Buch hat ein offenes Ende. Eine Fortsetzung mit dem Titel „Winter soweit“ ist mit noch nicht benanntem Erscheinungstermin geplant. Wird die Geschichte einen Abschluss haben?
Peer Martin:
Ja und nein.
Nein, denn:
Es kann kein Ende geben mit „and they lived happily ever after“. Ich kann schlecht schreiben, der Rechtsextremismus wurde besiegt, in Syrien kehrte Frieden ein und
alle hatten sich lieb, so dass nun niemand sich mehr für oder gegen irgendetwas engagieren muss und wir alle unsere Hände in den Schoß legen und den nächsten Tee bestellen könne.
Und Ja, denn:
Für mich muss die Geschichte abgeschlossen werden, weil es auch die Geschichte einzelner Menschen ist: Calvins und Nuris Geschichte, Kamals und Dschinans Geschichte, Cindys und Pascals Geschichte.
Diese Personen sind für mich real, ich kann sie nicht in der Luft hängen lassen. Die ganze Sache war (von mir) von Anfang an als Trilogie geplant. Sollte Oetinger die weiteren Bände nicht veröffentlichen, wird es sie nur im E-Book als Selbstgebasteltes geben, was natürlich schade wäre, da das Lektorat dem Buch sehr gut getan hat. Ich habe jetzt schon unglaublich viel von den Mitarbeitern des Oetinger Verlages gelernt.
Grob gesagt verlegt sich die Handlung im zweiten Band schwerpunktmäßig nach Syrien, mitten hinein ins Chaos, in den Krieg, der IS beginnt, eine Rolle zu spielen (es ist Winter 2013/14) gleichzeitig ist Nuris Familie auch in Berlin nicht sicher, denn wenn Pascal sie findet und als Zeugen beseitigen kann, umso besser für ihn …
Der dritte Band holt die Jetztzeit ein, er wird im Frühjahr 2015 enden und vor allem den Rückweg, die Flucht nach Europa ohne Papiere, zum Thema haben. Auch eine aktuelle Sache, die uns alle angeht: überfüllte Schiffe, illegale Push Backs aus griechischen Hoheitsgewässern, Gefängnisse statt Flüchtlingslagern, Flüchtlingslager, die Gefängnissen gleichen, Grenzen aus Stacheldraht …
Und dazwischen die Hoffnung auf ein besseres Leben, auf Rettung. Und in Calvins Fall darauf, rechtzeitig anzukommen, um auszusagen, denn in Deutschland sind die Tage gezählt bis zum Prozess gegen Pascal und seine rechte Gang.
Und: Nein. Die Liebesgeschichte endet nicht mit dem ersten Teil. Da ist noch mehr. Wir bleiben ja im Jugendbuch.
Werden Sie zu Lesungen/Diskussionen an Schulen u.ä. nach Deutschland kommen?
Peer Martin:
Nein. Ich bin im Moment glücklicher all-round-Familienvater, meine Frau ist die von uns, die zur Zeit arbeiten geht. Und ehrlich gesagt, so gerne ich Interviews schriftlich beantworte, so sehr scheue ich davor zurück, öffentlich aufzutreten. Ich bin kein Talkshow- und Diskussionsmensch, ich schreibe lieber. Zudem habe ich mich Jahre lang von gestörten Jugendlichen anschreien lassen (und zurückgebrüllt, oder mit ihnen gelacht). Die laute Phase in meinem Leben ist glaube ich vorüber. Ich möchte jetzt nur noch ruhig herumsitzen und phantasieren.
Ist in Kanada die deutsche rechte Szene bekannt und wenn ja, wie sind die Reaktionen?
Peer Martin:
Wir haben hier unsere ganz eigene rechte Szene, Kanada ist kein Paradies. Obwohl ich hier wirklich weniger Angst habe, ich bin einfach nicht so nahe an den Rechten „dran“, es fühlt sich anders an als in Deutschland. Aber googeln Sie mal die Heritage Front, die Nationalist Party of Canada.
Wir haben unsere eigenen Neonazis, wir haben seit neuestem sogar eine eigene Pegida, es gibt eine Internetseite, die sich ungelogen Pégida Québec nennt. Samt Akzent!
Eine muslimische Freundin, die Kopftuch trägt, sagt, sie wird in letzter Zeit immer häufiger auf der Straße als Terroristin beschimpft, und es gab 2014 den Versuch, ein neues Papier in Quebec einzuführen, dass das Tragen „auffälliger religiöser Symbole“ verbot, gemeint waren vor allem Kopftuch und Niqab. Das wurde am Ende eher humoristisch, weil die Leute anfingen, sich zu fragen, ob man noch Weihnachtsbäume auf öffentlichen Plätzen aufstellen dürfte.
Was erwidern Sie den Menschen in Kanada, wenn man Sie auf die Bewegungen wie „Pegida“ und deren Ableger anspricht?
Peer Martin:
Es kommt eher selten vor, dass ich darauf angesprochen werde, aber wenn, dann erwische ich mich meistens bei Plattitüden wie „Es sind aber nicht alle Deutschen so.“
Wenn ich in den Nachrichten oder im Netz über das Thema stolpere, habe ich mittlerweile nur noch ein müdes Lächeln dafür übrig. Ich kann es ehrlich gesagt nicht mehr hören, das ganze Gerede und die Presse ÜBER Pegida haben diese Leute erst groß gemacht. Wie sagte doch mein bayrischer Studienfreund: Net a mol ignoriera!
Wurde/wird die rechtsradikale Bewegung Ihrer Meinung nach von der Politik und den Medien unterschätzt oder schenken die Medien ihr vielleicht zu viel Präsenz?
Peer Martin:
Von der Politik sicherlich, siehe NSU-Prozess oder das Oktoberfestattentat 1980, wo Ermittlungen schlecht geführt und das hinterher vertuscht wurde, oder sogar schlimmer …
Mit den Medien ist es eine zwiespältige Geschichte. Natürlich ist es einerseits wichtig, zu berichten, vor allem auch über den „alltäglichen“ Rechtsextremismus, der im Verborgenen agiert, Jugendzentren mit rechten Schwerpunkten, nette Ökostrickgruppen völkischer Frauen usw. usw.
Zu viel berichtet wird dann andererseits immer ab dem Punkt, ab dem der Stoff quasi bildzeitungsrelevant ist und man damit große, blutige Schlagzeilen erzielen kann, das lässt die Angst wieder wachsen und freut die Rechtsextremen eher.
Es gibt beängstigende Parallelen aus der Nazi-Vergangenheit des zweiten Weltkrieges zu dem von der rechten Szene geschürten Hass gegenüber Ausländer heute.
Ist es nur eine vage Hoffnung, dass die Gegendemonstrationen diese primitive, hassvolle Gewalt verdrängen wird?
Peer Martin:
Erst einmal – Demonstrationen sind schön und wichtig, um der Welt zu zeigen, dass es Gegenstimmen gibt. Noch wichtiger (und schöner) ist es, Dinge zu TUN. Jede Demonstration, auch eine friedliche Gegendemonstration, hat für mich den Geschmack von Feindschaft. Menschen zu zeigen, ihnen vorzuleben, wie man mit „Fremden“ umgehen kann, sie integrieren kann, Rechtsdenkende Menschen vorsichtig an Andersartiges heranzuführen ist meiner Meinung nach das, was wirklich hilft.
Die Parallelen zur Zeit vor dem zweiten Weltkrieg sind meiner Meinung nach aber nicht vorhanden, das ist Kriegstreiberei der Presse, die den rechtsgerichteten Demonstranten in die Tasche spielt: Hier gibt es Parallelen zu etwas ganz anderem, nämlich zum Vormarsch des IS und ihrer Propaganda-Gewalt. Je mehr Angst wir uns machen lassen, desto ausgelieferter sind wir. Die Presse schreit: Sie sind schon fast da! Und der IS freut sich, genau wie die Nazis.
Die momentane Situation in Deutschland ist eine ganz andere als die der zerrütteten, bankrotten Weimarer Republik. Wir jammern auf hohem Niveau, wenn es um unsere Wirtschaft gibt. Ich denke im Gegenteil, die momentane Flüchtlingswelle und der Versuch der Terroristen, die Gesellschaft zu spalten, ist eine Chance für das Land:, Die Rentenzahler laufen den Deutschen in Scharen zu, Deutschland sollte die Chance wahrnehmen sie zu integrieren und koennte so endlich auch zeigen, dass es politisch eine Meinung besitzt. Wenn selbst Frau Merkel jetzt manchmal eine Meinung hat …
Glauben Sie, dass wir aus der Vergangenheit gelernt haben?
Peer Martin:
Das kommt darauf an, wer „wir“ sind. Die Welt, die Gesellschaft, hat sich weiterentwickelt, zum Glück. Das Problem an Vergangenheit ist, dass die, die heute jung sind und morgen etwas zu sagen haben, diese Vergangenheit nicht erlebt haben. Es ist schwer, aus den Fehlern anderer zu lernen, wenn man auch noch ständig für sie verantwortlich gemacht wird. Der erhobene Zeigefinger ist sicher, vor allem bei Jugendlichen, der falsche Weg. Was bleibt, ist die Hoffnung.
Wie kann Ihrer Meinung nach jeder Einzelne im Alltag gegen die rechte Szene Stellung beziehen, gleichwohl die Journalisten, die über rechte Übergriffe berichten, „Hausbesuche“ der NPD oder ihr nahestehenden Gruppierungen abstatten? (an dieser Fragestellung stimmt etwas nicht im letzten Satz. Muss es heißen „abgestattet bekommen“?)
Peer Martin:
Journalisten habe es zugegebener Maßen schwer, da habe ich keine Lösungsvorschläge, das ist wohl Berufsrisiko.
Ansonsten heißt der Knackpunkt Unterwanderung: die Strategie, die die Rechten selbst verfolgen, sie unterwandern Kindergärten, Sportvereine, Schulen, klassischerweise auch die freiwillige Feuerwehr … und ziehen unbedarfte Menschen langsam aber sicher auf ihre Seite. Sie sind gegen Kinderschänder, gegen islamistischen Terror, für mehr Geld für Mütter, für Hilfe für Hebammen, für ökologischen Landbau … da macht man doch gerne mit.
Wir können das gleiche tun: rechte Mitmenschen, Mitschüler, Kollegen, Nachbarn mitnehmen, als geschähe es zufällig, und ihnen zeigen, wofür wir sind, weil es Spaß macht: Partys mit internationaler Musik, gemeinsame Aktionen mit „Ausländern“, die gar nicht beißen … einfache Leute, die mit Ämtern nicht klar kommen, Arbeitslose, die Hilfe suchen, suchen diese Hilfe im Büro der NPD. Wenn ihnen ihr nicht-rechter
Nachbar beim Ausfüllen der Anträge, bei der Suche nach Arbeit oder einer Lehrstelle helfen würde, müsste das gar nicht sein.
„Sommer unter schwarzen Flügeln“ – Was soll dieses Buch bei den Lesern auslösen?
Mit welchen Diskussionen rechnen Sie, welche Reaktionen befürchten Sie?
Peer Martin:
Oh, ich bin ausgesprochen gespannt. Ich hoffe, dass die Leute sich genau das überlegen, was ich oben geschrieben habe: Kann ich etwas tun? Ich, persönlich? Jetzt gleich, oder spätestens morgen? Etwas anderes, als auf die Politiker zu schimpfen?
Schon jetzt beginnen die Diskussionen auf lovelybooks, was mich sehr freut.
Wovor ich mich am meisten fürchte, ist, dass zu wenig kontrovers diskutiert wird. Je mehr und je wilder, desto besser!
Und auch für Sie die letzten drei „Bücher leben!“-Fragen:
Wann schreiben Sie? (morgens, mittags, abends, immer)
Peer Martin:
Nachts, wenn alle im Haus schlafen.
Wie schreiben Sie? (per Hand, Laptop, PC)
Peer Martin:
Laptop, manche Szenen erst per Hand, dann nicht nachts sondern auf meinen Spaziergängen mit Kind und Hund.
Wo schreiben Sie? (Arbeitszimmer, Küchentisch, Baumhaus, überall)
Peer Martin:
Momentan entweder am Wohnzimmertisch oder auf einer Parkbank.
Sabine Hoß