Kelly Fiore
Coppenrath, 2015
320 Seiten, € 14,95
ab 14 Jahren
Nachdem Ceces Bruder gestorben ist, gibt Cece beim Notruf an, dass es ihre Schuld ist. Sie wird verhaftet und von der U-Haft ins Verhaltenstherapiezentrum von Piedmont gebracht, wo sie auf ihren Prozess wartet. Doch sie will mit niemandem darüber reden, wie ihr Bruder immer mehr und mehr in die Drogenszene reingerutscht ist und dass ihr Vater dies nicht wahrhaben wollte. Solange, bis es schließlich zu spät war.
Dieses Buch berührt einen tief, da Ceces Gefühle und Erinnerungen eindringlich geschildert werden. Man fühlt mit ihr und ihrem Schmerz über den Tod ihres Bruders. Wie sie sich daran zurückerinnert, als er noch ihr toller, großer Bruder war, den sie verehrt hat und der ihr Vorbild war. Man bekommt aber auch aus ihrer Sicht erzählt, wie die Fußball-Kariere ihres Bruders durch eine Knieverletzung beendet wurde und wie er danach von seinem Schmerzmittel Oxycodon abhängig wurde. Jedoch fällt es einem nicht immer leicht mit Cece zu sympathisieren, besonders als sie beginnt, die Oxycodon-Tabletten ihres Bruders zu klauen, um sie selbst zu verkaufen und damit ihre zukünftigen College-Kurse bezahlen zu können. Dennoch versteht man ihre Verzweiflung und ein wenig auch die Gründe, warum sie es tut. Ceces Vater ist ihr bei ihrem Bruder keine große Hilfe, da er einfach nicht erkennen will, dass sein Sohn drogenabhängig geworden ist. Zudem steht die Familie vor großen, finanziellen Schwierigkeiten. Somit muss Cece ganz allein mit dem Drogenproblem ihres Bruders klar kommen. Hierbei wird auch nachvollziehbar geschrieben, wie sich Ceces Bruder durch die Drogen verändert und ihr einmal sogar gegenüber gewalttätig wird.
In der Gegenwart erzählt Cece, wie ihr Leben im Verhaltenstherapiezentrum aussieht und wie sie sich gemeinsam mit ihrer Anwältin Jennifer und ihrer Psychotherapeutin Trina auf ihren Prozess vorbereitet. Während ihrer Zeit dort entwickelt sich auch eine leichte romantische Beziehung zu ihrem Mitpatienten Tucker, der der erste nach einer langen Zeit ist, dem sie sich öffnet. Somit erhält die Handlung auch einen leicht romantischen Touch, was der dramatischen und auch sehr traurigen Geschichte jedoch nicht schadet. Wer dramatische Geschichten gerne mag, wird „Der tiefe Fall von Cecelia Price“ lieben, da ohne zu übertreiben und realitätsnah die Geschichte einer jungen Frau erzählt wird, die mit den Schuldgefühlen wegen dem Tod ihres Bruders umgehen muss.
Johanna, 18 Jahre