Scott Westerfeld
Aus dem Englischen von Andreas Helweg
Mit Illustrationen von Keith Thompson
cbj, Oktober 2010
480 Seiten, € 17,99
ab 12 Jahren
Das Buch spielt im Jahre 1914 und wird aus der Sicht von zwei Personen geschrieben.
Erste Person: Aleksandar, der Sohn des Erzherzogs Franz Ferdinand. Nachdem seine Eltern mit Gift getötet wurden, fliehen seine Lehrer, Graf Volger und Mechanikmeister Klopp mit ihm aus dem österreichisch-ungarischen Reich. Auf der Flucht in die Schweiz mit einem riesigen Kampfläufer erfährt Aleksandar viele Dinge, die sein Vater ihm verschwiegen hatte. Außerdem müssen sie viele Hindernisse bewältigen, wie den Kampf gegen Soldaten oder gegen Späher, die mit glühenden Phosphorkugeln auf sie schießen. Alek lernt dabei, wie man den großen Läufer steuert und vieles mehr. Dabei passieren auch ein paar kleine Unfälle. Als sie dann endlich in der Schweiz sind, hat Volger noch eine Überraschung für Alek: Eine kleine Burg, die von außen aussieht wie ein Steinhaufen, gefüllt mit Lebensmitteln, Fellen und sonstigem Kram, den man zum Leben für die nächsten 10 Jahre benötigt. All diese Vorbereitungen trafen der Erzherzog und Volger schon lange im Voraus, weil sie mit einer überstürzten Flucht rechneten.
Zweite Person: Deryn Sharp, ein Mädchen, dass sich als Junge verkleidet, um in den Air Service aufgenommen zu werden, wird an ihrem ersten Tag als Kadett mit einem Huxley verweht und landet auf der Leviathan. Das ist ein gigantisches Luftschiff, das aus einem riesigen, speziell gezüchteten Walwesen besteht. Dort wird sie als Kadett aufgenommen. Als die Leviathan in London landet, um den „Eierkopf“ Dr. Barlow an Bord zu nehmen, müssen einige Kadetten von Bord, da Dr. Barlow soviel Gepäck mitgebracht hat. Es bleiben nur noch Deryn und ein Junge Namens Newkirk übrig. Auf dem Weg ins osmanische Reich müssen sie gegen Kriegsflieger kämpfen. Dabei muss sich Deryn zusätzlich um die geheimen Eier von Dr. Barlow kümmern. Da das Luftschiff durch die zahlreichen Kämpfe viele Schäden hat, muss es landen. So gelangt die Leviathan auf einen Gletscher nahe der Burg von Alek. Als Alek durch einen Feldstecher beobachtet, wie das Luftschiff landet, teilt er dies sofort seinen Leuten mit. Die sind besorgt, denn das könnten ja Feinde sein. Deswegen stellen sie für die Nacht Wachen auf und Alek meldet sich freiwillig. Aber nur, weil er sich zur Leviathan schleichen will, um sich die mal genauer anzuschauen. Als er bei dem Schiff ankommt, rettet er Deryn, die bewusst los im Schnee liegt. Als er wieder zurückgehen will, nimmt ihn jedoch Deryn als Geisel. Doch Aleks Leute machen sich Sorgen und wollen die Leviathan angreifen. Zum Glück gehen Deryn und Alek dazwischen und man einigt sich. Plötzlich tauchen zwei deutsche Zeppeline auf und ein erneuter Kampf mit spannendem Ausgang steht bevor. Leviathan hat mir sehr gut gefallen, weil es ein spannendes, aktives und schön dickes Buch ist mit einer fantastischen Erzählung und tollen Bildern. Die Spannung ist gut aufgebaut, jedoch muss man sich erst an die tierischen Maschinen gewöhnen. Man kann auch genau den Unterschied zwischen den Mechanisten und den Darwinistenen erkennen, dazu sieht man, wie andere Länder Deutschland im Krieg empfunden haben. Aber ich finde, dass der Klappentext überhaupt nicht zum Buch passt, weil Alek und Deryn sich erst in der zweiten Hälfte des Buches kennen lernen. Was auch noch sehr gut ist, dass der Autor hinten in das Buch ein Nachwort geschrieben hat, wo alles noch mal erklärt wird. Ich würde es Jungen wie Mädchen ab 11 Jahren empfehlen.
Lina, 11 Jahre