Freak City

Kathrin Schrocke

Sauerländer, Januar 2010

184 Seiten, €  13,90

ab 12 Jahre

„Ich sah sie an. Sie war so schön, dass es wehtat. „Und was denkst du jetzt?“ Lea sah mich aus ihren tiefgrünen Augen an. Ich lächelte. „Dass es Momente gibt, in denen muss man nicht reden.“ Lea überlegte. „Stimmt“, sagte sie in Gebärdensprache. Dann öffnete sie ihre Hände, die so oft zu mir gesprochen hatten. Sie legte sie ganz sanft auf meine Schultern und zog mich langsam an sich.“

Freak City ist eine wunderschöne Geschichte mit einem außergewöhnlichen Thema, das mich sehr beeindruckt hat. Sie ist aus der Sicht eines Jungen geschrieben, dessen Erzählstil mitreißend und fesselnd ist.  Das Buch ist eines dieser, deren Sprache zwar nicht die poetischste ist, doch deren Erzählung leicht und locker ein schwerwiegendes Thema anschneidet. In diesem Buch ist dieses Thema Gehörlosigkeit. Man lernt diese Behinderung genauer kennen, lernt die Gehörlosen verstehen, die unter der Achtung vieler Menschen stehen, die aber oft gar nicht anders sein wollen als sie sind. Mich hat es schockiert, dass die Familie einer Gehörlosen, Lea, sich nicht einmal die Mühe machte, Gebärdensprache zu lernen, da diese ja auch von den Lippen ablesen könne. Somit konnte Lea aber oft nicht  an ihren Gesprächen teilnehmen. Beeindruckend ist auch die Wandlung, die mit Mika, der Hauptperson, vonstatten geht. Am Anfang ist er ein hobbyloser Teenager, dessen einzige Beschäftigung seine Freundin war, die aber mit ihm Schluss gemacht hat. Er kann sich von dieser aber nicht richtig losreißen und folgt ihr oft heimlich. So landet er in Freak City, einer Einrichtung mit z. B. einem Blindencafé, in dem sich alles im komplett Dunklen abspielt. Da Freak City der Treffpunkt vieler behinderter Jugendlicher ist, lernt Mika dort auch Lea kennen. Ganz spontan macht er daraufhin einen Gebärdensprachkurs und rutscht damit in die Welt der Gehörlosen hinein. Er verliebt sich in Lea und wandelt sich langsam zum selbstbewussten Jungen, der auch innere Werte achten lernt.

Ein wirklich begeisterndes Buch, das ich allen ab 13 sehr empfehlen kann!

Isabel, 14 Jahre

 

Mika lernt Lea kennen. Sie lernen sich besser kennen. Doch zwischen ihnen steht
immer das Verständigungsproblem. Denn Lea ist Gehörlos und Mika kann, wie viele Menschen, keine Gebärdensprache. Das Leas Familie nicht mal ihre Sprache kann,
belastet sie zusätzlich. Doch für Lea lernt Mika Gebärdensprache und erfährt, dass man auch ohne etwas zu hören auf ein Konzert gehen kann.

Freak City ist verständlich und nachvollziehbar geschrieben. Die Autorin fühlt sich
in das schwierige Thema gut ein und beschriebt die Situation von beiden Seiten sehr treffend.

Anna, 15 Jahre

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